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Tana-Mündung im WinterTana-Mündung im Winter

Island, Juni 2008

Reisedaten

Reisedatum: 31. Mai - 14. Juni 2008
Fortbewegungsmittel: Mietwagen
Unterkünfte: Verschiedene Hotels

Reisebericht

1. Tag (31.05.2008): Zürich - London - Reykjavík

Ab Zürich flogen wir über London Heathrow zum Keflavík International Airport, wo wir kurz vor Mitternacht ankamen. Abgesehen von einem Koffer, der den Umsteigevorgang in London offenbar nicht mitgemacht hatte, verlief die Reise problemlos. Wir übernahmen unseren Mietwagen und fuhren nach Reykjavík, wo wir unser erstes Hotel bezogen. In der mitternächtlichen Dämmerung konnten wir während der Fahrt bereits Küstenseeschwalben, Heringsmöwen und einen unbestimmbaren Alkenvogel beobachten.

2. Tag (01.06.2008): Reykjavík - Mýrar - Ólafsvík

Während einer kurzen Stadtbesichtigung in Reykjavík konnten wir am Teich im Stadtzentrum bereits unsere ersten richtigen Beobachtungen machen: Singschwäne, Bergenten, Eiderenten, Küstenseeschwalben und andere zeigten sich zum Teil aus nächster Nähe.

Bergente
Bergenten-Paar auf dem Stadtteich von Reykjavík.

Gegen Mittag gings auf der Strasse 1 Richtung Norden nach Ólafsvík, unserem heutigen Etappenziel. Ab dem Stadtrand konnten wir während der Fahrt dauernd Eissturmvögel, Singschwäne, Eiderenten und diverse Limikolen wie etwa Goldregenpfeifer, Regenbrachvogel, Bekassine und so weiter beobachten.
Nach Borgarnes bogen wir auf die Strasse 54 Richtung Nordwest ab und machten kurz darauf einen Abstecher über eine Nebenstrasse (540) durch das Gebiet Mýrar. Zusätzlich zu den bereits vorher allgegenwärtigen Arten konnten wir auf den Teichen Eis- und Sterntaucher beobachten und sahen zahlreiche Schmarotzerraubmöwen, Mantel- und Dreizehenmöwen sowie eine Eismöwe und ein Alpenschneehuhn. Viele Vögel sassen direkt an oder auf der Strasse und liessen sich aus dem Auto hervorragend beobachten.

Schmarotzerraubmöwe
Bekassine
Mýrar
Austernfischer
Unterwegs durch Mýrar

Zurück auf der Hauptstrasse Richtung Ólafsvík sahen wir nebst den nun schon fast gewohnten Arten auch eine Sumpfohreule, die neben der Strasse ihre Runden drehte. Abends trafen wir an unserem Ziel ein und bezogen unsere Zimmer im Hotel Ólafsvík. Vom Zimmer aus konnten wir den Hafen überblicken, wo noch eine Gryllteiste herumschwamm.
An dieser Stelle noch ein Dankeschön an Iceland Air, die uns unseren verspäteten Koffer kostenlos hierher nachlieferte!

3. Tag (02.06.2008): Snæfellsjökull-Nationalpark

Ein erster Blick am Morgen aus dem Zimmerfenster über den Hafen brachte Arten wie Sterntaucher, Eiderente, Gryllteiste, Eismöwe und Eissturmvogel ein. Trotz regnerischem Wetter machten wir uns nach dem Frühstück auf Richtung Önðverðarnes im Snæfellsjökull-Nationalpark. In der dortigen Lava-Landschaft, die in einer Klippenküste endet, beobachteten wir unter anderem Basstölpel, Mantel- und Eismöwen. Ausserdem gabs ein Säugetier-Highlight: Ein Polarfuchs zeigte sich sehr schön zwischen den Felsbrocken. Später sahen wir auf dem Meer noch Kragenenten, zwei juvenile Eistaucher, eine Gryllteiste und eine Krähenscharbe. An den Klippen beim Leuchtturm brüteten nebst zahlreichen Dreizehenmöwen auch Tordalken, Trottel- und Dickschnabellumme.

Önðverðarnes
Polarfuchs bei Önðverðarnes

Nach einer vergeblichen Suche nach etwas Essbarem in der Nähe des Nationalparkes machten wir uns mit knurrenden Mägen auf den Rückweg nach Ólafsvík, wo wir das einzige Restaurant mit einem Besuch bedachten. Anschliessend stand bei immer noch schlechtem Wetter eine Hafenbesichtigung mit den üblichen Arten (Sterntaucher, Eiderente, Gryllteiste, Eismöwe, Eissturmvogel) auf dem Programm und später ein Ausflug zu einem Wasserfall oberhalb des Städtchens, während dem wir einige Rotdrosseln beobachten konnten.

4. Tag (03.06.2008): Snæfellsnes & Breiðafjörður

Heute erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Nach der obligaten Frühexkursion an den Hafen mit den üblichen Verdächtigen und dem Frühstück machten wir uns auf Richtung Osten nach Stykkishólmur. Das geplante Whale Watching von dort aus fiel leider ins Wasser, da die Saison erst eine Woche später begann. Deshalb entschieden wir uns für eine kleine Tour über die Halbinsel Snæfellsnes.
In Búðir konnten wir viele balzende Bekassinen und einige andere Limikolen (u. a. Rotschenkel, Regenbrachvogel, Goldregenpfeifer) sowie ein paar Wiesenpieper und Rotdrosseln beobachten. Ein ähnliches Bild bot sich in Arnarstapi, zu erwähnen hier vielleicht die sehr zahlreichen Küstenseeschwalben, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel. Immer wieder konnten wir auch die Aussicht auf den Snæfellsjökull geniessen, einen vergletscherten Vulkan, um den sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken.

Arnarstapi
Küstenseeschwalbe
Eissturmvogel
Snæfellsnes
Arnarstapi

Nachmittags machten wir von Stykkishólmur aus eine Bootsfahrt ("Unique Adventure Tour") des Anbieters "Seatours" über den Breiðafjörður. Auf einigen Inseln konnten wir Arten wie Papageitaucher, Dreizehenmöwe, Eissturmvogel, Mantelmöwe und Gryllteiste beobachten. Highlight war die Besichtigung eines Seeadler-Horstes - Seatours hat eine Sonderbewilligung, um sich dem Horst mit dem Boot zu nähern; die brütenden Vögel sind sich daran gewohnt.
Abends auf der Rückfahrt von Stykkishólmur nach Ólafsvík sahen wir noch ein Mittelsäger-Paar, ein Alpenschneehuhn und mehrere grosse Eismöwen-Schwärme.

5. Tag (04.06.2008): Stykkishólmur & Flatey

Bei wiederum gutem Wetter machten wir uns heute früh auf den Weg nach Stykkishólmur, um mit der Fähre auf die Insel Flatey zu gelangen. Unterwegs sahen wir sehr schön einige Kragenenten und ein Odinshühnchen. Leider fuhr die Fähre - entgegen den Angaben im Internet - noch nach dem Winterfahrplan und somit erst am Nachmittag nach Flatey. So verbrachten wir den Vormittag in der Region Stykkishólmur und genossen neben den üblichen Beobachtungen vor allem die grossartige Landschaft.
Nachmittags gings dann bei etwas bewölktem Himmel endlich mit der Fähre nach Flatey. Dort konnten wir vor allem viele Odinshühnchen, Schneeammern, Rotschenkel, Gryllteisten, Bekassinen und anderes beobachten. Da die Zeit wegen der späten Ankunft etwas knapp war, blieb unsere Suche nach dem seltenen Thorshühnchen leider erfolglos. Trotzdem war Flatey ein super Erlebnis! Abends gings dann zurück nach Stykkishólmur und in unser Hotel in Ólafsvík.

Flatey
Odinshühnchen
Schneeammer
Gryllteiste
Flatey

6. Tag (05.06.2008): Ólafsvík - Breiðavík - Látrabjarg

Nun hiess es Abschied nehmen von Ólafsvík. Wir brachen auf Richtung Látrabjarg, dem westlichsten Punkt Islands. An Stykkishólmur vorbei gings auf der Strasse 54 zuerst östlich, und dann über die Strasse 60 nach Norden und dann Westen. Unterwegs sahen wir einen Merlin und auf mehreren Bächen und Teichen Kragen- und Bergenten. In Flókalundur assen wir in einem der sehr dünn gesäten Restaurants zu Mittag und fuhren dann über immer abenteuerlichere Strassen bis nach Breiðavík, wo unser nächstes Hotel wartete. Von aussen sah das Gebäude ziemlich heruntergekommen aus, innen jedoch war es überraschend liebevoll und heimelig eingerichtet (ein Phänomen, das wir in Island öfters erlebten). Über dem Hotel flogen balzende Bekassinen, und auch mehrere Rotdrosseln zeigten sich in der Umgebung.

Unterwegs in den Westfjorden
Unterwegs nach Breiðavík auf der Strasse 612. - Bild: U. Gerber

Nach dem Zimmerbezug gings wenige Kilometer weiter nach Látrabjarg. Die dortigen, bis zu 400 Meter hohen Klippen beherbergen riesige Vogelkolonien, unter anderem die weltgrösste Tordalkenkolonie. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis - nebst der atemberaubenden Landschaft sahen wir aus nächster Nähe massenhaft Papageitaucher, Tordalken, Trottel- und Dickschnabellummen, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel, einige Eis- und Mantelmöwen und Schmarotzerraubmöwen. Nachdem das Wetter sich verschlechterte und Regen einsetzte, begaben wir uns zurück ins Hotel.

Látrabjarg
Eissturmvogel
Látrabjarg
Tordalk
Látrabjarg

7. Tag (06.06.2008): Breiðavík - Varmahlið

Ohne weiteren Erkundungen machten wir uns diesen Morgen auf den Weg, da das Wetter sich kaum gebessert hatte und wir eine längere Etappe vor uns hatten. Zuerst ging es auf der Strasse 60 zurück bis Búrðardalur, dann über die 59 und 61 auf die Ringstrasse 1. Unterwegs sahen wir abgesehen von den Standard-Arten an mehreren Bergbächen einige Kragenenten. Abends bezogen wir unser Hotel in Varmahlið.

8. Tag (07.06.2008): Varmahlið - Akureyri - Húsavík - Laugar

Als erstes stand heute mit dem Besuch des beeindruckenden Torfgehöfts "Glaumbær" etwas Kultur auf dem Programm. Anschliessend fuhren wir auf der Strasse 1 weiter Richtung Osten. Kurz nach der Überquerung des Héraðsvötn konnten wir direkt von der Strasse aus mehrere Kurzschnabelgänse-Familien beobachten. Weiter gings nach Akureyri, ein relativ mitteleuropäisch wirkendes Städtchen. Nach einem kleinen Stadtbummel sahen wir auf dem Fjord vor der Stadt noch eine Eis- und eine Trauerente.

Kurzschnabelgans
Kurzschnabelgänse am Héraðsvötn.

Den nächsten Halt legten wir am Goðafoss, einem sehenswerten Wasserfall, ein. Nebst den landschaftlichen Vorzügen genossen wir auch den Anblick eines Kragenenten-Männchens. Danach checkten wir in unserem Hotel im nahegelegenen Laugar ein, bevor wir uns auf nach Húsavík machten. Dort holten wir das in Ólafsvík verpasste Whale Watching nach - wenn auch bei etwas unvorteilhaften Witterungsbedingungen. Trotzdem konnten wir einige Zwerg- und Schweinswale sehen. Und am Hafen von Húsavík war unter den anwesenden Möwen auch mindestens eine Polarmöwe dabei.
Auf dem Hin- und Rückweg von Laugar nach Húsavík sahen wir neben den normalen Arten auch noch einige Pfeifenten, drei Ohrentaucher und zwei Kurzschnabelgänse.

9. Tag (08.06.2008): Laugar - Mývatn

Nach einer kurzen Fahrt mit einer schönen Sumpfohreulen-Beobachtung erreichten wir bereits das Ziel des heutigen Tages - die Region Mývatn. Leider wurde das trübe und zeitweise regnerische Wetter der grossartigen Kulisse bei weitem nicht gerecht. Angesichts der Nässe beobachteten wir vorwiegend aus dem Auto, konnten aber trotzdem einiges sehen, unter anderem Ohrentaucher, ein Eis- und ein Trauerentenpaar, mehrere Spatelenten, Pfeif- und Bergenten, Mittelsäger, Odinshühnchen und das Übliche an Limikolen.
Danach besuchten wir noch das vulkanische Gebiet Námafjell mit seinen Solfataren und sprudelnden Schlammtöpfen, bevor wir in unserem Hotel eincheckten. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns ein Bad in der heissen Quelle des Mývatn Naturebath - absolut empfehlenswert! Und vor der Nachtruhe sahen wir aus dem Hotelzimmer noch einen Birkenzeisig mit seinem Jungen und ein paar Rotdrosseln.

10. Tag (09.06.2008): Mývatn & Jökulsárgljúfur-Nationalpark

Da sich das Wetter nicht gebessert hatte, birdeten wir am Vormittag in Mývatn wieder vorwiegend aus dem Auto. Viele der Arten, die wir am Vortag gesehen hatten, konnten wir nochmals sehr schön beobachten, zusätzlich auch ein paar Kragenenten am Fluss Laxá.
Etwas später machten wir uns auf nach Ásbyrgi im Jökulsárgljúfur-Nationalpark. Dort machten wir eine kleine Wanderung durch einen der wenigen verbliebenen ursprünglichen Birkenwälder Islands. An den Felsenklippen brüteten unzählige Eissturmvögel, und nach etwas Suchen fanden wir auch unsere eigentliche "Zielart" dieser Region - den Gerfalken.

Mývatn
Mývatn
Mývatn
Asbyrgi
Mývatn & Jökulsárgljúfur

11. Tag (10.06.2008): Mývatn - Héraðsflói - Egilsstaðir

Von Mývatn fuhren wir über die Strasse 1 weiter Richtung Osten nach Egilsstaðir. Ein kleiner Umweg über die Strasse 901 brachte mehrere Kurzschnabelgänse einzeln oder in kleinen Trupps ein.
Kurz vor Egilsstaðir bogen wir nördlich in die Strasse 926 Richtung Húsey ein, um das Gebiet Héraðsflói zu erkunden. Unterwegs konnten wir vor allem viele Rotschenkel, Uferschnepfen und Goldregenpfeifer, auf dem Fluss und den Teichen insgesamt mindestens 5 Sterntaucher, später auch immer mehr Schmarotzerraubmöwen (beide Farbmorphen), einige Odinshühnchen und schliesslich mehrere Skuas beobachten. Schliesslich gings weiter nach Egilsstaðir, wo wir unser Hotel bezogen.

Unterwegs östlich von Mývatn
Héraðsflói
Regenbrachvogel
Skua
Von Mývatn nach Egilsstaðir

Nach einer kleinen Stärkung begaben wir uns nochmals in den Héraðsflói, diesmal über die Strasse 925 und zurück über die 94. Im grossen und ganzen sahen wir die gleichen Arten wie vormittags, jedoch mehr Sterntaucher und noch zwei Alpenschneehühner.

12. Tag (11.06.2008): Egilsstaðir - Skaftafell

Auf der Strasse 1 ging es weiter mit dem Ziel Skaftafell an der Südküste. Über die Strasse 939 kürzten wir ein Stück ab - eine lohnenswerte Entscheidung, denn einerseits war die Landschaft super, andererseits konnten wir auf einem See mehrere Eisenten-Paare beobachten. An der Küste häuften sich dann wieder Singschwäne, Eiderenten und Eis-, Mantel- und Heringsmöwen. Weiter südlich in den Schwemmebenen fanden wir an kleinen Teichen viele Sterntaucher, Odinshühnchen und brütende Singschwäne, auch Schmarotzerraubmöwen und Skuas liessen sich teilweise aus nächster Nähe blicken. Ein zusätzliches Highlight war die Sichtung einer Rentier-Herde.

Strasse in Ostisland
Singschwan
Hvalnes
Rotschenkel
Unterwegs an der islandischen Südostküste

Einen längeren Halt legten wir am Jökulsárlón ein, einem Gletschersee mit treibenden Eisschollen. Ein sehr beeindruckendes Naturschauspiel! Ausserdem sahen wir dort auch noch ein paar Sandregenpfeifer, Kolkraben und eine Schneeammer.

Jökulsárlón
Faszinierendes Naturschauspiel: Der Jökulsárlón

Abends vom Hotel aus machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch den Skaftafell-Nationalpark, wo wir einige balzende Bekassinen, Rotdrosseln und Wiesenpieper sahen.

13. Tag (12.06.2008): Skaftafell - Þingvellir

Der Süden Islands zeigte sich heute bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite. Auf der Fahrt von Skaftafell Richtung Westen leisteten uns anfangs noch Sterntaucher, Odinshühnchen und Skuas Gesellschaft, bis die landwirtschaftliche Nutzung zunahm. Auf unserem weiteren Weg ans Þingvellirvatn besuchten wir vor allem verschiedene Natursehenswürdigkeiten - einige Wasserfälle und den Geysir Strokkur.

Vík í Myrdal
Skógafoss
Gullfoss
Haukadalur
Naturschönheiten im Süden Islands

14. Tag (13.06.2008): Þingvellir - Reykjavík - Keflavík

Unseren letzten ganzen Tag in Island begannen wir mit einer Besichtigung der Kulturstätten bei Þingvellir. Nebenbei sahen wir auch noch ein paar Rotdrosseln, Wiesenpieper und Uferschnepfen.
Danach ging es weiter nach Reykjavík, wo wir nochmals eine kleine Runde durch die Stadt drehten und auf dem Teich etwa die gleichen Arten wie bei unserem ersten Besuch sahen (Singschwäne, Bergenten, Eiderenten, Küstenseeschwalben etc.).
Schliesslich begaben wir uns nach Keflavík, wo wir unser Hotel bezogen, bevor wir noch eine kleine Erkundungstour über die Halbinsel Reykjanes machten. Erste Station war Garður, wo wir unser Glück mit Seawatching versuchten - ausser zwei sehr unsicheren Schwarzschnabel-Sturmtauchern gabs jedoch nichts zu sehen.
Etwas mehr Glück hatten wir im Süden bei Reykjanestá, wo wir grosse Basstölpel- und Dreizehenmöwen-Kolonien bewundern konnten und auf dem Rückweg direkt neben der Strasse noch einen Goldregenpfeifer mit seinem Jungen sahen.

15. Tag (14.06.2008): Keflavík - London - Zürich

Frühmorgens gaben wir unseren Mietwagen in Keflavík ab und flogen wiederum via London zurück nach Zürich - diesmal kamen auch alle Koffer gleichzeitig mit uns an.

Allgemeine Reisetipps für Island

Beobachtungsbedingungen: Zwar gibt es in Island wenig "Beobachtungs-Infrastruktur", doch wird man dies auch kaum vermissen. Fast alle interessanten Arten findet man direkt von den Strassen aus, und da die meisten Vögel gegenüber Autos wenig Scheu zeigen, kann man den Wagen gleich als eine Art "mobilen Hide" einsetzen. Vorteilhaft ist hierbei auch das geringe Verkehrsaufkommen, das es einem erlaubt, fast jederzeit auch auf Hauptstrassen stehen zu bleiben, um zu beobachten.
Und an Gelegenheiten zum Stehenbleiben wird es nie mangeln: Arten wie Eissturmvogel, Singschwan, Eiderente, Austernfischer, Goldregenpfeifer, Uferschnepfe, Regenbrachvogel und Bekassine sind quasi omnipräsent.

Verkehr: Aufgrund der grossen Distanzen und des wenig ausgebauten öffentlichen Verkehrs ist ein PW wohl die beste Wahl, um einen grossen Teil Islands in nicht allzu langer Zeit zu erkunden. Da der Grossteil der Strassen in Island nicht asphaltiert ist und Nebenstrassen in abgelegenen Gebieten recht holperig sein können, ist ein geländegängiges Modell empfehlenswert.
Wer etwas mehr Zeit hat oder nur einen Teil Islands sehen will, kann die Gegend auch zu Fuss, mit dem Fahrrad oder zu Pferd erkunden - sicherlich ein unvergessliches Erlebnis, das jedoch auch eine gewisse Wetterfestigkeit verlangt.

Essen: Auswärts essen in Island ist auch für schweizer Verhältnisse teuer - ein normales Essen in einem durchschnittlichen Restaurant kostet (ohne Getränke) umgerechnet schnell etwa 30 Fr. / 20€, etwas bessere Menüs können auch das Doppelte kosten. Allerdings ist es in den abgelegeneren Gegenden und kleineren Orten nicht immer einfach, überhaupt ein Restaurant zu finden - und wenn man eines hat, gibts oft nur Pizza, Burger und allenfalls noch Fish & Chips! (Die Preise für einen Burger mit Pommes liegen etwa bei 15 Fr. / 10€)
Auch Supermärkte gibt es nur in grösseren Orten, dort ist das Preisniveau ebenfalls recht hoch. Die nötigsten Dinge kriegt man oft auch an Tankstellen (welche in abgelegenen Gegenden aber auch sehr weit auseinander liegen).

Unterkunft: Es lohnt sich, frühzeitig Hotels zu buchen, wenigstens für die ersten Übernachtungen (dann kann man vor Ort je nach Reiseverlauf weitere Hotels kurz im Voraus buchen). Denn die Hotels sind in vielen Gegenden auch eher dünn gesät, und besonders in der Hochsaison oft ausgebucht. Eine Übernachtung im Doppelzimmer schlägt normalerweise mit etwa 100-150 Fr. / 60-100€ zu Buche. Als günstige Alternative gibt es auch an vielen Orten Campingplätze.
Empfehlenswert sind meiner Meinung nach die Edda-Hotels, das sind Internatsschulen, die im Sommer als Hotels umgenutzt werden.
Weniger empfehlen würde ich dagegen die Hotels der Fosshotel-Kette, die ein vergleichsweise schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis haben.

Literaturtipps

Folgende Bücher, Webseiten und Reiseberichte wurden zur Planung der Reise benutzt:

Island, von Jens Willhardt und Christine Sadler, Michael Müller Verlag, 2003.

Reiseführer Natur, Island, von Winfried Wisniewski, BLV Verlag, 1996.

Birding Iceland, Webseite von Yann Kolbeinsson.

Iceland - fire, water and....birds!, Juli 2005 - Reisebericht von L. Lücker & D. Nussbaumer.

Birdwatching trip report - Iceland, Juni 2006 - Reisebericht von C. Chapleo.

Iceland, Juni 2007 - Reisebericht von R. Kelsh & A. Mears.