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Zwergdommel (Zwergreiher)

Ixobrychus minutus

Ordnung: Pelecaniformes (Schreitvögel & Pelikane)
Familie: Ardeidae (Reiher)

Zwergdommel

Zwergdommel

Geschlecht: Männchen

Federkleid: Adult

Merkmale:
Scheitel und Rücken schwarz; Unterseite beige; hellbeiges Flügelfeld.

Ort & Datum:
Neeracherried (Zürich, Schweiz), August 2013

Hauptmerkmale

Sehr klein (kleinste Reiherart), nicht mal blässhuhngross. In allen Federkleidern mit einem grossen, mehr oder weniger deutlichen hellen Armflügelfeld (vor allem im Flug auffällig). Schnabel gelb mit schwarzem First.

♂ Adult:
Scheitel, Rücken und Flügel schwarz mit grossem, hellbeigem Flügelfeld; Hals und Unterseite beige, Kopfseiten gräulich; während der Brutzeit mit ausgedehnt roter Schnabelbasis.
♀ Adult:
Schwarze Gefiederpartien des Männchens eher braunschwarz, Flügelfeld braunbeige, Halsseiten braun und Vorderhals und Unterseite beige mit braunen Längsstreifen.
Jugendkleid:
Ähnlich dem Weibchen, aber mit weniger kontrastreicher Färbung und braunen Flecken und Stricheln auf dem Hals und Flügelfeld.

Verbreitung

Brutvogel in Europa (ohne Britische Inseln, Island und Skandinavien), Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten) und im Nahen Osten. Grösstenteils Langstreckenzieher (einige Vögel im Nahen Osten und Nordafrika bleiben im Brutgebiet), zieht in breiter Front über das Mittelmeer und die Sahara und überwintert in Zentral- und Südafrika, teilweise auch an Oasen in der Sahara.
Auf dem Rückflug ziehen oft einige Individuen zu weit in den Norden, weshalb die Art mehr oder weniger regelmässig auch in England, Skandinavien und sogar Island gesehen wird.

Lebensraum

Stehende und langsam fliessende Gewässer verschiedenster Art, die mit Schilf, Weidengebüsch oder anderer dichter Vegetation bestanden sind; stellenweise als Kulturfolger auch an Park- und Dorfteichen mit nur kleineren Schilf- oder Gebüschbeständen.

Fortpflanzung

Das Männchen besetzt ab etwa Mai ein Territorium und beginnt mit dem Nestbau. Die Paarbildung findet vermutlich während den Nestbauaktivitäten des Männchens statt, Paare sind saisonal monogam. Beide Partner beteiligen sich zu etwa gleichen Teilen am Brutgeschäft.
In geeigneten Habitaten lose Koloniebildung, wobei das Männchen erst nach Beginn der Eiablage seines Weibchens die Ansiedlung von Konkurrenten in der Nähe duldet.

Nest:
Plattform aus trockenen Halmen, Zweigen, Schilfblätter und ähnlichem Pflanzenmaterial; in dichtem Schilf auf umgeknickten Halmen wenig über dem Boden oder über seichtem Wasser, teilweise auch in Gebüsch oder niedrig in Bäumen. Überbleibsel des Vorjahresnests werden gerne als Basis für das neue Nest verwendet.
Jahresbruten:
Meistens 1, gelegentlich 2 Bruten pro Jahr; bei Verlust regelmässig Nachgelege.
Eiablage:
Erstgelege meistens im Mai, Zweit- und Nachgelege bis Mitte oder selten Ende Juli. Die Eier werden im Abstand von 1,5-2 Tagen gelegt, meistens wird mit der Brut ab dem 2. oder 3. Ei begonnen.
Gelegegrösse:
Meist 5-6 Eier, gelegentlich auch mehr (bis maximal 9).
Brutdauer:
Etwa 16-20 Tage; die Jungen schlüpfen asynchron.
Nestlingszeit:
Im Alter von 1 Woche beginnen die Jungen bereits die Nestumgebung zu erkunden, vollständig verlassen wird das Nest im Alter von gut 2 Wochen.
Führungszeit:
Mit erlangen der Flugfähigkeit im Alter von ca. 4 Wochen verlassen die Jungvögel die weitere Nestumgebung und sind wohl selbstständig.

Nahrung

Fisch, kleine Amphibien und Reptilien, Eier und Jungvögel und diverse Kleintiere wie Insekten, Würmer, Krustentiere etc.
Jagt gerne im Schilf oder am Rand offener Wasserflächen, wo sie zwischen Schilfhalmen oder in Gestrüpp auf Beute lauert. Benutzt teilweise Insekten oder ähnliches als Köder für Fische.