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Blässhuhn (Blässralle)

Fulica atra

Ordnung: Gruiformes (Kranichvögel)
Familie: Rallidae (Rallen)

Blässhuhn

Blässhuhn

Federkleid: Adult

Merkmale:
Komplett schwarzes Gefieder; rotes Auge; grosse Hornblesse und Schnabel schneeweiss.

Ort & Datum:
Greifensee (Zürich, Schweiz), September 2011

Hauptmerkmale

Weitverbreitet und wohlbekannt; komplett dunkelgraues bis schwarzes Gefieder; weisser Stirnschild ("Blesse") und weisser Schnabel mit leicht graurosa getönter Spitze.

Immatur:
Grau und ohne bzw. mit kleinerer Blesse, mit zunehmendem Alter dunkleres Gefieder; Schnabel noch etwas gräulich.

Verwechslungsarten

Kammblässhuhn:
Während der Brutzeit mit zwei roten Höckern über dem Stirnschild (aber auf grosse Distanz schwer zu erkennen!), sonst fast nur am abgerundeten (statt spitzen) schwarzen Zipfel zwischen Stirnschild und Schnabel zu unterscheiden.

Verbreitung

Brutvogel in fast ganz Europa (in Skandinavien nur im Süden, fehlt in Island), Nordafrika und im Nahen Osten. Vor allem nördliche und östliche Populationen sind teilweise Kurzstreckenzieher, die im Winter auf der Suche nach nicht zufrierenden Gewässern hauptsächlich Richtung Südwest ausweichen. Wichtige Überwinterungsgebiete sind z. B. grössere Seen Mittel- und Westeuropas sowie Küsten vor Nordwesteuropa, die Ostsee und das nördliche Schwarze Meer.

Lebensraum

Auf eher nährstoffreichen, stehenden und langsam fliessenden Gewässern jeder Grösse, bevorzugt mit schützender Ufervegetation. Besiedelt aber auch Gewässer in Parkanlagen oder mitten in Städten praktisch ohne Ufervegetation und ist auch sonst sehr anpassungsfähig in Bezug auf die Lebensraumansprüche. Im Winter oft in grossen Gruppen auf grösseren, nicht zufrierenden Gewässern (auch an der Küste), die Ufervegetation ist dabei kaum von Belang.

Fortpflanzung

Meist monogame Paare, Paarbindung oft für mehr als eine Saison. Wenn möglich halten nicht-ziehende Paare das Territorium während des ganzen Jahres. Besonders während der Brutzeit werden die Reviere von beiden Partnern äusserst aggressiv verteidigt und auch artfremde, teils deutlich grössere Eindringlinge werden attackiert und vertrieben.

Nest:
Ein relativ grosser Bau aus in der Umgebung verfügbarem Pflanzenmaterial, oft macht Schilf einen grossen Bestandteil aus. Oft schimmend in der Ufervegetation, gelegentlich auch frei schwimmend an Ästen und Wasserpflanzen verankert oder selten auch auf festem Untergrund in Ufernähe. Nistmaterial wird vor allem vom Männchen angeschleppt und vom Weibchen verbaut.
Jahresbruten:
Meist 1 Brut, eher selten Zweitbruten, dafür bei Brutverlust mehrere Ersatzgelege möglich.
Eiablage:
Von Anfang März bis August, in Ausnahmefällen auch früher oder später. Normalerweise wird täglich ein Ei gelegt, es kann aber auch zu kurzen Legepausen kommen. Bebrütung beginnt selten schon ab dem 1., spätestens ab dem 7. Ei (meist ab dem 3. oder 4.).
Gelegegrösse:
Meist 5-10 Eier, manchmal weniger; pro Weibchen maximal 13 Eier.
Brutdauer:
21-26 Tage (meist 23-24); die Jungen schlüpfen asynchron, normalerweise innerhalb von maximal 5 Tagen.
Nestlingszeit:
Nestflüchter, verlassen das Nest nach spätestens 3-4 Tagen (bei Störungen aber auch fast unmittelbar nach dem Schlüpfen).
Führungszeit:
Jungvögel beginnen im Alter von ca. 4 Wochen selber Nahrung aufzunehmen, werden aber noch bis ins Alter von 6-8 Wochen gefüttert. Flugfähig im Alter von 8-11 Wochen. Auch selbstständige Jungvögel bleiben oft noch eine Weile im Revier der Eltern.

Nahrung

Allesfresser, aber hauptsächlich vegetarische Nahrung wie Blätter diverser Pflanzen, Algen, Gräser, Samen und Beeren; an tierischer Nahrung vor allem kleine Weichtiere und Insekten; an Futterstellen auch Brot und ähnliches. Seit der Einführung der Wandermuschel in vielen mitteleuropäischen Seen ist diese an einigen Orten eine wichtige Nahrungsquelle für überwinternde Blässhühner.