PfeifentePfeifente

Kuhreiher

Bubulcus ibis

Ordnung: Pelecaniformes (Schreitvögel & Pelikane)
Familie: Ardeidae (Reiher)

Kuhreiher

Kuhreiher

Federkleid: Prachtkleid

Merkmale:
Weisses Gefieder mit beige auf Rücken, Brust und Scheitel; Schnabel orange und eher kurz

Ort & Datum:
Parque Nacional de Doñana (Andalusien, Spanien), April 2016

Hauptmerkmale

Relativ kleiner Reiher, wirkt durch kurzen, oft eingezogenen Hals und kurzen, kräftigen Schnabel recht kompakt. Gefieder überwiegend weiss, Schnabel meist gelb.

Prachtkleid:
Gelbliche bis orange Federn auf Scheitel, Rücken und Brust. Während der Paarungszeit mit kräftig rotem Schnabel.
Schlichtkleid:
Komplett weiss mit gelbem Schnabel.

Verbreitung

Brutvogel in Spanien und Südfrankreich, Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten) und im Nahen Osten sowie an einigen Stellen am Kaspischen Meer. In jüngerer Zeit hat sich die Art nach Nordfrankreich und in die Beneluxstaaten ausgebreitet, erste Brutnachweise gibt es auch für England. Die meisten Populationen überwintern im Brutgebiet oder ziehen nur über kurze Strecken; generell ist der Kuhreiher aber ausbreitungsfreudig und zieht viel umher, weshalb es auch regelmässig Nachweise ausserhalb des Brutgebietes gibt. Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Jahren eine weitere Ausbreitung stattfindet.

Lebensraum

Die ursprünglichen natürlichen Nahrungsgründe sind afrikanische Steppen, wo die Kuhreiher vor allem den einheimischen Grossäugern folgten. Durch die Viehwirtschaft hat der Mensch jedoch ein hervorragendes Sekundärhabitat geschaffen, welches vom Kuhreiher rege genutzt wird und eine starke Ausbreitung im 20. Jahrhundert ermöglicht hat; bevorzugt wird vor allem eher feuchtes Weideland. Weitere Nahrungshabitate sind Sumpfgebiete und Ufer von verschiedenen Gewässern.
Als Brutgebiet braucht der Kuhreiher Baum- oder Buschbestände am Wasser oder auf Inseln.

Fortpflanzung

Sehr gesellig, brütet in grossen Kolonien meistens zusammen mit anderen Arten (z. B. Reiher, Ibisse, Kormorane). Paarbindung höchstens für eine Saison, bei erfolglosen Bruten folgt oft ein neuer Versuch mit anderem Partner. Beide Partner beteiligen sich etwa gleichermassen am Brutgeschäft.

Nest:
Eher unordentlich aus dünnen Ästen, (belaubten) Zweigen und Schilf, in Büschen, Bäumen oder auch in Bodennähe in Schilfbeständen; meist über dem Wasser oder auf Inseln.
Jahresbruten:
1 Brut pro Jahr, bei Verlust oft Ersatzbrut.
Eiablage:
Von April bis Juli. Das Weibchen legt alle 2 Tage ein Ei, Brutbeginn mit Ablage des 1. Eies.
Gelegegrösse:
Meist 2-5 Eier.
Brutdauer:
21-26 Tage, die Jungen schlüpfen asynchron in Abständen von 1-2 Tagen.
Nestlingszeit:
Im Alter von 2 Wochen verlassen die Jungen das Nest und klettern auf Äste in der Nähe.
Führungszeit:
Mit ca. 30 Tagen sind die Jungen flügge, mit ca. 45 Tagen selbstständig.

Nahrung

Hauptsächlich Insekten (vor allem Heuschrecken), auch Spinnen, Würmer, Weich- und Krustentiere, Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger und Vögel. Jungvögeln werden zu einem grösseren Teil mit kleinen Wirbeltieren gefüttert.
Nahrungssuche meist in grossen Gruppen, wobei sie gerne Weidetieren folgen, die Insekten anlocken und aufscheuchen. Als Alternative zu Tieren folgen sie auch landwirtschaftlichen Maschinen (z. B. Pflüge, Mähmaschinen u.ä.).