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Graureiher (Fischreiher)

Ardea cinerea

Ordnung: Pelecaniformes (Schreitvögel & Pelikane)
Familie: Ardeidae (Reiher)

Graureiher

Graureiher

Federkleid: Adult

Merkmale:
Körper überwiegend grau; Hals und Kopf weiss mit schwarzen Scheitelseiten, Nacken und Vorderhalsstreifen.

Ort & Datum:
Hortobágyi Nemzeti Park (Hajdú-Bihar, Ungarn), April 2014

Hauptmerkmale

Grosser und eher kräftiger Reiher; Oberseite grau, Unterseite weisslich; Hals hell mit schwarzen Längsstreifen auf der Vorderseite.

Adult:
Hals und Kopf weiss mit schwarzen Scheitelseiten und Schmuckfedern im Nacken; Schnabel gelblich.
Jugendkleid:
Fast wie Adulte aber mit hellgrauen Kopf- und Halsseiten und mit dunkelgrauem Scheitel ohne schwarze Scheitelseiten und Schmuckfedern; Schnabel grau-gelb.
Immatur:
Scheitel, Kopf- und Halsseiten werden zunehmend heller; schwarze Seitenscheitel und Schmuckfedern wachsen langsam.

Verbreitung

In Europa weitverbreiteter Brutvogel, fehlt nur im nördlichen Skandinavien und in Island; seltener und lokaler Brutvogel auch in Nordafrika.
Ausgeprägtes Abwanderungsverhalten nach Abschluss der Brut in alle möglichen Richtungen (deshalb auch ausserhalb des Brutgebietes bis z. B. nach Island gelegentlich zu sehen), im Laufe des Herbstes dann Zug vor allem Richtung Südwest. Nordöstliche Populationen ziehen im Durchschnitt weiter, westliche Populationen teilweise Standvögel. Hauptüberwinterungsgebiete sind der Mittelmeerraum und Mitteleuropa, einzelne ziehen in Afrika noch weiter bis über die Sahara.

Lebensraum

Typischer Lebensraum-Generalist; lebt an praktisch allen Gewässern, die genügend Beute hergeben; auch mitten in Städten an Kanälen und Parkteichen. Nist- und Ruheplatz in Bäumen an etwas geschützeren, ruhigeren Orten, mehr oder weniger nahe an Gewässern.

Fortpflanzung

Brütet in Kolonien, die maximal bis zu einige hundert Paare umfassen können. Diesen Kolonien sind ein Anzugspunkt für weitere koloniebrütende Reiher- und andere Vogelarten. Ankunft am Brutplatz oft früh im Jahr (ab Februar oder gar Januar); das Männchen wählt und besetzt vor der Verpaarung einen Nistplatz. Paarbindung saisonal monogam, beide Partner beteiligen sich am Brutgeschäft.

Nest:
Horst aus Ästen und Zweigen (oder ähnlichem verfügbarem Material), gegen oben und insbesondere in der Nistmulde feineres Material. Oft werden alte Nester wiederverwendet und ausgebaut, über die Jahre können sie eine beachtliche Grösse erreichen. Nest meist hoch in Bäumen, seltener im Schilf, auf Klippen oder Gebäuden; gerne nahe an Nahrungsgründen, unter Umständen aber bis über 30 km davon entfernt.
Jahresbruten:
Eine Jahresbrut, sehr selten vielleicht Zweitbruten; bei Brutverlust oft Nachgelege, meist wohl mit einem neuen Partner.
Eiablage:
Relativ früh, von März bis Mitte Mai; Eier werden im Abstand von meistens 2, maximal bis 4 Tagen gelegt, Bebrütung spätestens ab dem 3. Ei.
Gelegegrösse:
Meist 4-5 Eier; Nachgelege oder Erstgelege junger Vögel teilweise kleiner; maximal bis 7 Eier.
Brutdauer:
23-28 (meist 25-26) Tage; die Jungen schlüpfen asynchron.
Nestlingszeit:
Ab einem Alter von 20-30 Tagen beginnen die Jungen die Nestumgebung zu erkunden, im Alter von etwa 50 Tagen können sie einigermassen gut fliegen.
Führungszeit:
Ausserhalb des Nestes werden Jungvögel kaum mehr gefüttert, mit spätestens 10 Wochen sind sie selbstständig.

Nahrung

Normalerweise hauptsächlich Fisch, Nahrung ist aber sehr flexibel und abhängig von der Verfügbarkeit - Amphibien, Kleinsäuger, kleine Vögel, Insekten, Krusten- und Weichtiere etc. passen alle ins Beutespektrum des Graureihers.
Meist still stehend, manchmal langsam schreitend auf der Suche nach Beute, aktivere Jagdtechniken (rennened, fliegend) kommen nur sehr selten zum Einsatz. Jagt sowohl am Ufer, in flachem Wasser als auch an Land (dort vor allem auf Wiesen und frisch gepflügten Äckern).